28.09.2006

EU: EAGCP schlägt zehn Prinzipien zu nicht horizontalen Zusammenschlüssen vor

Die Untergruppe Zusammenschlüsse der Economic advisory Group for Competition (EAGCP) hat zehn Prinzipien zu den in diesem Jahr erwarteten Leitlinien der Kommission für nicht horizontale Zusammenschlüsse erarbeitet. Die EAGCP ist ein unabhängiges Forum für wettbewerbspolitische Belange auf akademischer Ebene. Die Mitglieder des Komitees repräsentieren Forschungszentren aus der gesamten EU. Mitglied der Untergruppe aus Deutschland ist Professorin Monika Schnitzer von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Hauptzweck der Tätigkeit der EAGCP ist die Unterstützung der GD Wettbewerb in der ökonomischen Analyse und Begründung der Wettbewerbspolitik.

Die EAGCP ist skeptisch bezüglich der Möglichkeit, detaillierte Leitlinien für nicht horizontale Zusammenschlüsse zu schaffen, die den Leitlinien zu horizontalen Zusammenschlüssen gleichwertig sind. Dennoch seien Orientierungspunkte notwendig, denen die aufgezählten Prinzipien dienen sollen. Dabei zeigen die ersten fünf Prinzipien die Unterschiede zu horizontalen Zusammenschlüssen auf, während die zweiten fünf Prinzipien sich auf den möglichen Inhalt von Leitlinien beziehen.

Die Prinzipien lauten:

  1. The competitive impact of non-horizontal mergers is fundamentally different
    from that of horizontal mergers.
  2. The sources of competitive harm in non-horizontal mergers often require a
    change in strategy and the impact on competition is indirect.
  3. There are many forms of non-horizontal merger so there is a large variety of
    ways in which different (competitive and anti-competitive) effects may occur.
  4. Market power in an existing market is an essential pre-requisite for
    competitive harm from foreclosure.
  5. There are stronger efficiency arguments for non-horizontal mergers than for
    horizontal mergers.
  6. Non-Horizontal Merger Guidelines could, in principle, enhance the accuracy
    and predictability of decisions.
  7. Guidelines should have a clear focus on competitive effects resulting in
    consumer benefit or harm and not on harm to competitors.
  8. Guidelines should indicate the methodology of analysis and how evidence can
    be used to indicate the harm resulting from a non-horizontal merger;
  9. Guidelines should distinguish “more likely” from “less likely” competitive
    harms wherever possible.
  10. Non-Horizontal Guidelines should be consistent with other Guidelines / Notices
    / Green Papers.