16.01.2019

EU-Kommission: Konferenz am 17.01.19 zu möglichen Anpassungen der Wettbewerbspolitik im Zeitalter der Digitalisierung

Programm: http://ec.europa.eu/competition/information/digitisation_2018/files/programme.pdf

Webstream: https://webcast.ec.europa.eu/shaping-competition-policy-in-the-era-of-digitisation

Die Generaldirektion Wettbewerb in der EU-Kommission wird am 17. Januar 2019 in Brüssel eine Konferenz zum Thema "Shaping competition policy in the era of digitisation" abhalten (vgl. dazu FIW-Bericht vom 19.07.19). Wettbewerbskommissarin Vestager hat außerdem eine Expertengruppe bestehend aus Prof. Heike Schweitzer (Humboldt Universität), Prof. Jacques Crémer (Toulouse School of Economics) und Prof. Yves-Alexandre de Montjoye (Imperial College London) benannt, die bis zum 31. März 2019 einen Bericht zu den zukünftigen Herausforderungen der Digitalisierung für die Wettbewerbspolitik vorlegen sollen. Die Konferenz und der Expertenbericht sollen einen Beitrag zu dem laufenden Reflexionsprozess der Kommission liefern, ob die aktuelle Wettbewerbspolitik im Zeitalter der Digitalisierung und angesichts sich schnell verändernder Märkte noch angemessen ist.

Die Konferenz wird drei Panel zu den folgenden Themenblöcken beinhalten:

Panel 1

Wettbewerb, Daten, Privatsphäre und Künstliche Intelligenz: Angesichts der Allgegenwärtigkeit von Daten (dank z. B. 5G, dem Internet der Dinge oder vernetzten Autos) - wo bestehen Datenengpässe oder aber Datenzugriffe, Datenaustausch oder Datenpooling, die Wettbewerbsprobleme verursachen? Auf welche Weise sollten Datenschutzbedenken in die Wettbewerbsbewertung einfließen? Da Daten der Rohstoff für künstliche Intelligenz sind: Wie kann sichergestellt werden, dass die KI-Technologie so wettbewerbsfähig wie möglich ist?

Panel 2

Die Marktmacht digitaler Plattformen: Die Interessen von Plattformen sind nicht immer auf die Interessen ihrer Nutzer ausgerichtet, was aufgrund der Marktmacht der Plattformen insbesondere zu Bedenken hinsichtlich einer möglichen Hebelwirkung führen kann (digitale Plattformen, die ihre Position auf einem Markt auch in anderen Märkten nutzen) sowie zu Lock-in-Problemen (Netzwerkexternalitäten, Wechselkosten). Was sollte / kann die Wettbewerbspolitik tun, um diese Bedenken auszuräumen?

Panel 3

Digitale Innovation durch Wettbewerbspolitik erhalten: Beeinträchtigen Netzwerkeffekte, Skaleneffekte und Nachahmerprodukte die Innovation? Gibt es in digitalen Fusionsfällen Spielraum für die Anwendung von Schadenstheorien, die auf einem Verlust von Innovation und / oder dem Verlust von "potentieller Konkurrenz" beruhen? Würde ein Fokus auf Innovation eine Aktualisierung unserer Analysewerkzeuge erfordern?

Zur Vorbereitung der auf der Konferenz behandelten Fragestellungen konnten Eingaben bis zum 30. September 2018 gemacht werden. Sämtliche Eingaben können unter folgendem Pfad eingesehen werden: http://ec.europa.eu/competition/information/digitisation_2018/media_en.html